Wertekatalog European Peace Ride Stand Oktober 2023

Wertekatalog European Peace Ride Stand Oktober 2023

Nach außen:

Europäische Werte

Der European Peace Ride erfüllt keinen Selbstzweck. Er ist eine gemeinsame Radsportveranstaltung, die im Zusammenhang mit der Vergabe des Titels Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 im Jahr 2020, seit dem jährlich europäische Werte wie Frieden, Zusammenhalt, Gemeinsinn, Solidarität und nicht zuletzt Diversität über europäische Ländergrenzen hinweg sportlich ambitioniert transportiert.

Radsport- und Kulturereignis

Der European Peace Ride stellt im Sinne seiner Werteverfassung kein Radrennen dar. Vielmehr ist er ein Radsport- und Kulturereignis, bei dem miteinander statt gegeneinander gefahren wird. Physiologische Grundvoraussetzungen dürfen kein Hinderungsgrund sein, um gemeinsam an dieser dennoch sportlich-ambitionierten Ausfahrt für Frieden und Gleichberechtigung unter den Völkern und Menschen in Europa teilnehmen zu können.

Gleichstellung, Inklusivität und Inklusion

Die Aktivitäten beim European Peace Ride konzentrieren sich im Besonderen auf die Sensibilisierung der Gesellschaft für Gleichstellung und Inklusion. Die Themen Gleichstellung, interkultureller Ausgleich zwischen verschiedenen Generationen und Kulturen sowie die explizite Förderung der Geschlechtergleichstellung und Inklusion sind integral in der Werteverfassung des European Peace Ride.

Der European Peace Ride bringt die Gründungsideen der Europäischen Wertegemeinschaft auf die Straße und bis zu den Menschen in den europäischen Regionen. Der EPR fördert zudem direkte Kontakte, den Austausch, die Zusammenarbeit und das interkulturelle Lernen zwischen den Menschen in den Regionen und zunächst im Grenzraum D-CZ-PL.

Charta der Grundrechte der Europäischen Union

In der Betrachtung der Charta der Grundrechte der Europäischen Union erfüllt der European Peace Ride insbesondere die Werte von Artikel 2 und 21 der Charta der Grundrechte der Europäischen Union (EU) auf mehrere Weisen:

1. Gleichbehandlung und Nichtdiskriminierung (Artikel 21): Der European Peace Ride betont ausdrücklich, dass es keine Ausschlusskriterien in Bezug auf persönliche Geschlechtsidentifikationen, Religion, Herkunft oder persönliche Handicaps gibt. Dies entspricht dem Grundsatz der Nichtdiskriminierung, der in Artikel 21 der Charta der Grundrechte verankert ist. Jeder, unabhängig von Geschlecht, Religion oder Herkunft, hat das Recht, am EPR teilzunehmen. Dies fördert die soziale Inklusion und Gleichberechtigung.

2. Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit (Artikel 2): Der European Peace Ride ist eine Veranstaltung, die auf Sport und körperliche Aktivität ausgerichtet ist. Dadurch fördert er das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit, wie es in Artikel 2 der Charta der Grundrechte festgelegt ist. Sportliche Aktivitäten tragen zur Gesundheit und zum Wohlbefinden bei und unterstützen die physische Unversehrtheit der Teilnehmer:innen.

3. Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit (Artikel 12 und 11): Der European Peace Ride fördert das Miteinander und die gemeinschaftliche Teilhabe an einem gesellschaftlichen Event. Dies entspricht dem Recht auf Versammlungsfreiheit (Artikel 12) und dem Recht auf Vereinigungsfreiheit (Artikel 11). Menschen haben das Recht, sich zu versammeln, um gemeinsame Interessen zu verfolgen und der EPR bietet eine europäisch angelegte Plattform dafür.

4. Kulturelle und gesellschaftliche Teilhabe: Der European Peace Ride ist kein Wettrennen, sondern geht als Kulturereignis weit darüber hinaus. Er integriert nicht nur zahlreiche kulturelle Veranstaltungen und Aktivitäten, sondern auch die verschiedenen Kulturen der Teilnehmer:innen. Dies fördert die kulturelle Teilhabe und das Recht auf kulturelle Entfaltung, wie es in der Charta der Grundrechte der EU verankert ist. Weiterhin trägt der EPR zur Förderung des kulturellen Austauschs und des Verständnisses zwischen verschiedenen Gemeinschaften bei.

5. Europäische Zusammenarbeit und Völkerverständigung: Durch die Partnerschaft mit Ländern wie Polen und Tschechien verfolgt der European Peace Ride das Ziel, ein europäisch-relevantes, verbindendes Projekt zu schaffen. Dies entspricht dem Geist der europäischen Zusammenarbeit und Völkerverständigung, wie sie in der EU-Charta der Grundrechte gefördert wird.

Nach innen und konkret:

Der „Frieden“ beim European Peace Ride:

• Wir sind nicht naiv. Wir wissen, dass „Frieden“, „Humanismus“, „Demokratie“ und „Freiheit“ keine sich selbst erfüllenden Prophezeiungen sind und es ein tägliches Bemühen um die Sicherung dieser Werte braucht. Wer sich dem European Peace Ride anschließt, akzeptiert, dass Frieden wehrhaft sein muss und populistischer Pseudo-Pazifismus hier keinen Platz hat.

Der European Peace Ride ist friedlich, europäisch und kulturvoll:

• Wir sind angefixt von der Idee, dass Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft, Religion, Geschlechteridentität oder Weltanschauung gemeinsam für mindestens drei Tage in einer Art Wertegemeinschaft (rad-)sportliche Höchstleistungen auf die Straße bringen können, ohne in einem Wettstreit gegeneinander anzutreten. Die Kultur im Peloton, abends beim Bier oder in der Vorbereitung mit europäischen Partnern und Behörden ist Ausdruck dieses friedlichen Miteinanders. Wer sich dem EPR anschließt, fährt diese Werte aus einer intrinsischen Motivation über europäische Straßen.

Toleranz und Null-Toleranz:

• Wir wissen und freuen uns, dass die Weltbevölkerung so unterschiedlich ist. Die Geschichte der menschlichen Entwicklung hat immer nur über den Austausch zwischen unterschiedlichen Kulturen, Ethnien, Völkern und so weiter stattgefunden. Grundlage dieser Begegnungen war die Toleranz gegenüber der Andersartigkeit und die Neugier darauf. Wir sind deshalb tolerant in der Begegnung und neugierig im Umgang miteinander, solange freiheitliche und die Grenzen der Menschenwürde nicht überschritten werden. Wer sich dem EPR anschließt, ist kein Rassist. Wen wir dabei erwischen, fährt seinen Weg allein weiter.

Gleichberechtigung, Geschlechterneutralität, Integration und Inklusion:

• Wir wissen, dass Frieden nur in Vielfalt funktioniert. Dass Menschen als Frauen oder Männer oder mit einer anderen Geschlechtsidentifikation auf diese Welt kommen, ist eine Tatsache und eine Frage der Geburt. Sie ist keine Entscheidung durch Dritte und schon gar nicht in Frage zu stellen. Beim European Peace Ride steht die Menschlichkeit im Mittelpunkt und die sportliche Fähigkeit, mit dem Rad unterschiedliche Streckenprofile und – längen mit einem Schnitt von 28 Kilometern pro Stunde zu bewältigen. In welcher materiellen oder körperlichen Ausstattung das absolviert wird, ist dabei grundsätzlich unerheblich. Ein Rennrad wäre von Vorteil. Wer sich also dem EPR anschließt, akzeptiert diese Haltung.

Authentizität:

• Wir sind authentisch, weil wir unser Anliegen und die Aufgabe, die Botschaften und den Auftrag sehr ernst nehmen. Wir haben festgestellt, dass Authentizität in dieser derzeit von Populisten, Wahlkämpfern, Selbstdarstellern und Ideologen regierten Welt oft unter die Räder kommt. Die Menschen, denen wir begegnen und begegnen wollen, schätzen es, wenn ihnen Offenheit und Klarheit, Witz und Ehrlichkeit begegnen. Daher möchten wir sie mit Ideen und Kreativität, mit Schnelligkeit und nachhaltigen Bildern begeistern. Das spiegelt sich in unserer Sprache, den Bildern und dem Umgang miteinander. Wer sich also dem EPR anschließt, geht/fährt immer neue Wege.

WordPress Cookie Notice by Real Cookie Banner